Na, habt Ihr mich vermißt? Ich hoffe doch. Während der nachfolgend beschriebenen Tour mit meiner besseren Hälfte habe ich zwar zwischendurch Mails beantwortet, aber für den Blog blieb keine Zeit.
Anreise und Abreise über SP4 (KO03AS) eine Nacht auf der Hin- und Rückfahrt auf dem Camping Katno, am See mit guter Sanitärausstattung und Bar/Restaurant - empfehlenswert. Autark gestanden.
Am nächsten Tag durch die Masuren und die Rominter Heide an den Vistytissee in KO14JJ, wünderschöne Lage, hat auch ne LYFF-Nummer, aber Anlage vom Camping Viktorija leider etwas in die Jahre gekommen, für 10€/Nacht inkl. Strom zu ertragen, aber nichts für empfindsame Gemüter und auch nichts fürs Wochenende, da ist tw. mit lauten Tagesbesuchern zu rechnen. Dort wo die Sonne steht, ist der Oblast Kaliningrad, kann man schön über den See gucken. Am nächsten Morgen schnell im Regen abgebaut und runter von der Wiese. Wir waren die einzigen Campinggäste.
Durch Litauen nordwärts gen Lettland nach KO17CF an den Usma-See. Usma-Spa und Camping ist eine sehr schöne Anlage. Dort haben wir 2 Nächte verbracht um uns am See zu erholen und ich habe auch ein paar QSOs gemacht, die zählen aber leider nicht für YLFF-0062, das ist ein Reservat mitten im See auf 2 kleinen Inseln. Anfahrt leider tw. über lettische Schotterpisten. Auch eine Strasse mit zweistelliger Nummer muß in YL nicht unbedingt Asphalt bedeuten....
Weiter an die Gauja nach Cesis. CP Zagarkalns liegt direkt am Fluß und bietet akzeptable Einrichtungen und herrliche Wanderwege direkt am Platz. Ein prima Ort für Wassersportler. Für uns war KO27OH Zwischenstation um die Stadt Cesis anzuschauen.
Schloss und Altstadt sind einen Besuch wert und wer mehr Zeit hat, kann auch in dieser Gegend noch viel entdecken, zumal nun auch das Wetter besser wurde. Nach einem Frühstück in der Sonne ging's weiter an die Ostseeküste, genauer nach Haapsalu (KO18SW).
Bäderarchitektur, der Zarenbahnhof und eine wunderschöne Strandpromenade, dazu die Ordensritterburg und die niedliche Altstadt, wir waren jedenfalls fußlahm nach dem Nachmittag/Abend dort. Camping Pikseke ist mit 20€ recht teuer für dortige Verhältnisse. Wir haben für eine Nacht und für die Zukunft Alternativen gefunden. Da waren wir sicher nicht das letzte Mal.
Aber wenn auch der Weg das Ziel ist, hier haben wir nun eines der Hauptziele erreicht, das Bild oben zeigt einen Blick auf den finnischen Meerbusen, direkt an der Steilküste liegt Saka Mois, ein Wellnesshotel in einer alten Gutsanlage mit einem CP in optimaler Lage. 248 Stufen an der Steilküste, runter ging ja gut, aber hoch hat der alte Mann doch gepumpt... Einfach schön dort, nur noch etwas über 200km weiter wären wir dann in St. Petersburg gewesen. Aber nur eine kleine Tour in der Umgebung gemacht, ansonsten als ES0UG/4 das dortige WFF (ESFF-0163) aktiviert und auf 6m versucht KO39OK unter die Leute zu bringen. Ich habe in diesem Urlaub wohl etliche Öffnungen verpaßt, aber es war ja eben Urlaub und nur ein TS-590 und ein paar Mobilantennen an Bord. Auch hier hätten man mehr Zeit haben müssen. Das nächste Ziel wartete schon, also weiter an den Peipussee für 2 Nächte.
Und wieder standen wir ganz alleine an der EU-Außengrenze. Unser geplanter Campingplatz entpuppte sich als nicht geeignet (weil nicht direkt am See). Unterwegs hatten wir einen älteren Herren auf einem großen Platz Rasen mähen sehen und das stand Campground dran. Also zurück und gefragt - alles klar. Für diese Lage verzichtet man auch mal für 2 Nächte auf Dusche mit Warmwasser und nimmt mit einem Plumpsklo vorlieb. Erstmal anbaden im Peipussee, dann vor dem IARU-6m-Contest noch Kultur in Alatskivi (dem Schloss Balmoral in GM nachempfunden).
Nun gut, zum Contestbeginn waren wir nicht wieder da, aber dabei haben wir nix verpaßt, insgesamt 27 QSOs aus KO38NQ mit 60W und einer Viertelwellenmobilantenne waren nicht der Bringer. Dann lieber am Sonntag noch die Gegend erkundet und Mustvee und Kallaste unter die Lupe genommen. Für Kultur- und Geschichtsbeflissene Stoff für mindestens eine Woche. Für mich war der Peipussee schon immer ein Traumziel. Und zur Sommersonnenwende findet man auch solche Motive:
Montag und zurück nach YL, Ziel KO36MC, Aglona alps. Ein preiswertes familiäres Plätzchen am See, dort haben wir uns mal lokale Küche gegönnt und mit der Dame des Hauses wahlweise Deutsch und Russisch gesprochen.
Der Osten Lettlands war als Zwischenstation geplant, eigentlich wollte ich ja mal KO46 sehen, aber mehrere Baustellen nahmen uns die Lust. Zurück nach LY, Druskininkai war das Ziel. Außerdem muß man noch erwähnen, daß die Familientouren natürlich auch immer derErkundung von potentiellen Expeditionszielen dienen und wir vereinbart haben keine Ham-Treffen zu absolvieren. Der geneigte Leser kann sich wahrscheinlich vorstellen, was passiert wenn sich zwei oder mehrere Ömer treffen, die sich zudem eine Weile nicht gesehen haben. Das ist eher nicht familienfreundlich. Aber hier mußte ich eine Ausnahme machen. Wenn man von Norden aus YL kommend die E262 bzw. die litauische A6 befährt, sieht man rechts der Straße dieses Bild:
Das führte zur akuten Vollbremsung. Rein in den nächsten Weg, Sch... , einer zu früh. Ein paar Bilder, rückwärts rangiert. K.A. was die Anwohner gedacht haben müssen... Den nächsten Weg rein, Auto abgestellt und das Gehöft zu Fuß angesteuert. Und siehe da, der Inhaber der Antennenfarm war vor Ort und stellte sich als LY8O vor. Meine XYL hatte unterdessen den Badesee in der Nähe entdeckt und Remi und ich quasselten eine knappe halbe Stunde. Die ganze Anlage ist privat aufgebaut, so etwas wie Antennentower brauchen in LY nur Beleuchtung wegen der Flugsicherheit, wenn sie zu hoch sind, ansonsten weder Statik noch sonst das ganze Gedöns, das uns in DL den Spaß vermiest. Ein Traum!!! Hierbei, neben der allgemeinen Fachsimpelei, ein bißchen von meinen LY-Erfahrungen erzählt und z.B. über KO34 diskutiert sowie von unseren Plänen für die nächsten Jahre gesprochen. Das hätte natürlich auch Stunden dauern können. Remi, Dir nochmal tnx für die Führung über die Antennenfarm und das Gespräch, wir sehen uns sicher wieder.
Wer mehr wissen möchte findet LY8O und seine Stationsbeschreibung bei qrz.com. Es lohnt sich
Unser eigentliches Ziel für die nächsten 2 Nächte) war die Kurstadt Druskininkai, vorher mußten wir noch durch Vilnius durch.
Für mich war das in der achten Tour im Baltikum das fünfte Mal Druskininkai und das dritte Mal der dortige CP. Dieser ist einer der besten in LY und die 19€/Nacht unbedingt wert. Ebenso empfehlenswert das armemische Restaurant am Platz. Viel spannender ist aber wie sich die Stadt innerhalb der letzten 15 Jahre entwickelt hat. Ich weiß, davon habe ich hier im Blog schon geschwärmt, aber diesmal konnten wir noch mehr davon entdecken. Überall wird gebaut, neue Hotels, Kureinrichtungen usw.. Für eine 25.000-Einwohnerstadt steppt da der Bär. Wir haben den Kurpark inspiziert (s.o.). im Komplex des Erlebnisbades gut und preiswert gegessen.
Danach ging's mit der Seilbahn über die Memel in die Snowarena auf einem Hügel über der Stadt. Ja, man kann dort Snowboard oder Ski fahren bzw. anderen Wintersport betreiben. Auch Kartfahrer kommen dort oben auf ihre Kosten und es war gut Betrieb.
Ruckzuck war der Tag um, noch ein kleiner Spaziergang an einen der Stadtseen und etwas Shopping und am nächsten Morgen mußten wir schon wieder weg aus meinem Lieblingsort in LY (KO14XA) und mit einer Zwischenübernachtung in SP4 sind wir nach 2 Wochen und etwa 3700km wieder in JO73CF eingeflogen. Keine Schäden an Mensch und Material, viele schöne Eindrücke.
Fazit, 14 Tage ohne Rundfunk und Fernsehen ist wirklich erholsam und inkl.Spritkosten preiswerter als die meisten Pauschalurlaube. Nebenher schon wieder Pläne für das nächste Jahr entwickelt, mehr dazu später.
73s de Uwe DL3BQA